Vierte Quartalsumfrage 2014 im schwäbischen HandwerkGedämpfter Optimismus im Handwerk

(koh) Die Stimmung im schwäbischen Handwerk ist weiter positiv. Besonders gut laufen die Geschäfte im Ausbaugewerbe. Insgesamt profitiert das Handwerk von einer starken Binnennachfrage und einem stabilen Arbeitsmarkt. Für die kommenden Monate zeichnet sich eine leichte Eintrübung ab. 

Breite Zuversicht

Quer über alle Branchen liegt der Anteil der Handwerksbetriebe mit guter oder befriedigender Geschäftslage bei 88 %. Das sind 2 Prozentpunkte weniger als noch vor drei Monaten. Lediglich 12 % der befragten Unternehmen sind mit ihrer wirtschaftlichen Situation unzufrieden. Die höchsten Zustimmungswerte melden Installateure oder Schreiner aus dem Ausbaugewerbe: 94 % geben der eigenen Geschäftslage zufriedenstellende Noten. Auch das Bauhauptgewerbe ist gut gelaunt (88 % zufriedene Unternehmen). Ebenfalls hohe positive Stimmenanteile (85 % bzw. 84 %) melden das Kfz-Gewerbe, die Handwerke für den gewerblichen Bedarf sowie die konsumnahen Handwerke wie Optiker, Friseure oder Bäcker.

Auftragsbücher etwas dünner

Die Auftragsbücher sind nicht mehr ganz so voll. Die durchschnittliche Reichweite der Auftragsbestände geht auf 6,2 Wochen zurück. Damit liegt sie 0,5 Wochen niedriger als im Vorquartal, aber noch über dem Vergleichswert des Vorjahres (6,0 Wochen). Gleichzeitig hat die Umsatzentwicklung etwas an Schwung eingebüßt. Rund drei Viertel der handwerklichen Unternehmen melden gestiegene oder gleichbleibend hohe Umsätze. Erfreulicherweise ist der Anteil der Betriebe mit einem Umsatzplus von 15 % auf 21 % gestiegen. Allerdings berichtet knapp ein Viertel der Firmen über gesunkene Umsätze, das sind 5 Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Schwaben (HWK): "Trotz einer leichten, auch saisonal bedingten Eintrübung läuft der Konjunkturmotor im schwäbischen Handwerk weiter rund. Das Handwerk ist gut aufgestellt". Dies verdeutlicht auch der Blick auf die Beschäftigung: Die Zahl der Stellen hat im vierten Quartal um 0,6 % zugenommen. 11 % der befragten Betriebe haben ihr Personal aufgestockt. In 10% der handwerklichen Unternehmen sank dagegen die Zahl der Mitarbeiter.

Politischer Handlungsbedarf

Trotz solider Konjunkturdaten sieht Wagner die Politik in der Pflicht: "Die verlässliche Ausgestaltung der Energiewende, die handwerksfreundliche Neuregelung der Erbschaftsteuer oder die noch immer ungeklärte rechtliche Situation bei der Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen sind wichtige Themen, denen sich die Politik zügig annehmen muss."

Zögerliche Aussichten

Insgesamt blicken die befragten Handwerksbetriebe nicht mehr ganz so zuversichtlich ins neue Jahr. 84 % rechnen in den kommenden Monaten mit einer guten oder befriedigenden Geschäftsentwicklung. 16 % sind dagegen weniger hoffnungsvoll gestimmt. "Die anhaltende Wachstumsschwäche im Euroraum und geopolitische Krisen wie der Ukraine-Konflikt tragen zu einer Verunsicherung bei unseren Betrieben bei", kommentiert Wagner die Umfrageergebnisse. Die Prognosen der befragten Firmen hinsichtlich ihrer Umsatz- und Auftragsentwicklung sind daher etwas vorsichtiger. 17 % der handwerklichen Unternehmen rechnen mit einem Umsatzplus. Über ein Viertel erwartet dagegen sinkende Umsätze. Etwas gedämpft sind auch die Erwartungen hinsichtlich neuer Aufträge: 16 % gehen von einer Steigerung aus. Knapp ein Fünftel kalkuliert dagegen mit sinkenden Auftragseingängen. Die Erwartungen zur Personalentwicklung sind durchaus positiv. 83% der Handwerksunternehmen wollen ihren Mitarbeiterstamm halten. Weitere 7 % planen, im nächsten Quartal zusätzliche Stellen zu schaffen. 

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