Konjunktur
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Hohe Preise und Lieferengpässe würgen den Aufschwung ab

Konjunkturumfrage im schwäbischen Handwerk - 1. Quartal 2022



Quartalstrend

Der erhoffte Aufschwung im schwäbischen Handwerk lässt weiter auf sich warten. Vor allem die Störung der Lieferketten, verbunden mit teils extremen Preissteigerungen, machen dem Handwerk zu schaffen. Dies zeigt sich am Geschäftsklimaindex, der sowohl die aktuelle Lageeinschätzung als auch die Zukunfts­erwartungen abbildet.  Im 1. Quartal werden 83 Zähler erreicht, das sind 1 Punkt mehr als im Vorquartal und 2 Punkte mehr als im Vorjahr. 

Metalle und Elektronikteile, aber auch Baumaterialen sind oftmals nur schwer oder mit zeitlichem Verzug und zu höheren Preisen zu bekommen. Knapp 90 % der befragten Betriebe berichten, dass die Preise im Einkauf gestiegen sind. Doch trotz dieser Verwerfungen präsentiert sich das Handwerk robust. Über 80 % sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden. Das Gros der Unternehmen rechnet auch in den kommenden Monaten nicht mit einer Verschlechterung. Ob das so bleibt, wird der weitere Verlauf des Ukraine-Kriegs zeigen. 

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Mehrheit weiter zufrieden 

Mit ihrer Geschäftslage sind 82 % der Firmen zufrieden, nur 18 % vergeben schlechte Noten. Damit hat sich die Einschätzung im ersten Quartal 2022 gegenüber dem vorangegangenen Quartal nicht verändert. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zufriedenheit um 6 Prozentpunkte angestiegen. 

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Große Unterschiede zwischen den Branchen 

Sowohl die Handwerke für den gewerblichen Bedarf als auch die Bau- und Ausbau­gewerke sind überdurchschnittlich zufrieden. Rund 9 von 10 Betrieben sind positiv gestimmt – allen Schwierigkeiten zum Trotz. Schlusslicht bleiben die verbrauchernahen Dienstleister wie Friseure, Kosmetiker oder Ladengeschäfte wie Optiker und Uhrmacher. Von ihnen bewerten nur rund 60 % die eigene Lage als gut oder befriedigend. Damit hat sich deren Einschätzung gegenüber dem letzten Quartal zwar um 8 Prozentpunkte verbessert. Aber gerade die Dienstleister spüren noch immer die finanziellen Folgen der langandauernden Coronabeschränkungen. Die hohe Inflation führt zusätzlich dazu, dass sich Verbraucher zurückhalten. Dies spüren auch die Lebensmittelgewerke und das Kfz-Handwerk. In beiden Gewerken ist die Zufriedenheit mit der eigenen Wirtschaftslage gesunken.

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Auftragsreichweite weiter hoch 

Die Auftragsbücher sind weiter gut gefüllt. Die Auftragsreichweite hat sich gegenüber dem Vorquartal um knapp eineinhalb auf 11 Wochen erhöht.

In den Bau- und Ausbauhandwerken beträgt sie rund 15 Wochen. Das liegt zum einen an der weiterhin hohen Nachfrage nach Bauleistungen. Zum anderen führen Lieferengpässe oder fehlende Fachkräfte dazu, dass Aufträge nur mit Zeitverzögerung begonnen oder fertiggestellt werden können.

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Gedämpfte Aussichten 

Das Gros der Betriebe blickt mit gebremster Zuversicht und vorsichtig in die Zukunft. Die Mehrheit rechnet zwar nicht damit, dass sich die eigene wirtschaftliche Lage in den kommenden Wochen und Monaten verschlechtern wird. Doch die Erholung der Wirtschaft dürfte weiter auf sich warten lassen. 70 % gehen davon aus, dass sich an ihrer Lage nichts ändern wird. Zwar glauben immerhin 14 %, dass sich ihre Situation verbessern wird. Gleichzeitig befürchten 16 % eine Verschlechterung.

Der Preisdruck bleibt nach Einschätzung der Betriebe hoch. Mehr als 90 % erwarten weiter steigende Einkaufspreise. Hinsichtlich der Entwicklung von Umsätzen und Aufträgen rechnen jeweils rund 85 % mit steigenden oder gleichbleibend hohen Zahlen. Das Thema Fachkräfte bleibt wichtig. 90 % der Unternehmen wollen ihren Personalstamm halten oder neue Mitarbeiter einstellen. 

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