PressemitteilungVerkehrswegeplan des Bundes 2030

Das schwäbische Handwerk verlangt Nachbesserungen

(treu) Das Warten hat ein Ende. Der Entwurf des Bundesverkehrswegeplanes, der die großen Verkehrsvorhaben der nächsten Jahre nach ihrer Dringlichkeit klassifiziert, ist veröffentlicht. Bei der Handwerkskammer für Schwaben (HWK), die für 29 000 Handwerksunternehmen in der Region spricht, freut man sich einerseits über den großen Wurf gerade bei der Bahnverbindung Augsburg/Ulm, ist aber enttäuscht, dass wichtige Strecken, gerade im Allgäu, nur in Teilen verwirklicht werden sollen. „Für eine gut funktionierende Infrastruktur ist es erforderlich, dass eben komplette Streckenabschnitte auf dem modernsten Stand sind und der Verkehrsfluss nicht immer wieder von Engstellen und Nadelöhren blockiert und gehemmt wird,“ kritisiert Hans-Peter Rauch, Präsident der Handwerkskammer für Schwaben (HWK).

Während der Bahn-Ausbau der Verkehrsachsen von europäischer Bedeutung wie von Augsburg nach Ulm sowie die Elektrifizierung der Strecke München – Memmingen - Lindau als vordringlicher Bedarf enthalten sind, wird für manch andere Strecke keine ausreichende Bedeutung oder lediglich ein potentieller Bedarf gesehen. Gerade zwischen Augsburg und Donauwörth besteht insbesondere im Hinblick auf ein Drittes Gleis sowie die Elektrifizierung der Strecke Augsburg – Buchloe erheblicher Nachbesserungsbedarf.

Wichtige Straßenprojekte fehlen

Im Straßenbau ist die Osttangente von der A 8 Anschlußstelle Friedberg/Derching bis zur B 17 auf Höhe Oberottmarshausen zwar komplett im vordringlichen Bedarf enthalten, der dreistreifige Neubau der Ortsumfahrung Friedberg jedoch nicht. Ähnlich verhält es sich auf der B 300 im Westen: Während die Ortsumfahrung Diedorf/Vogelsang mit einem dreispurigen Neubau als vordringlichen Bedarf gewürdigt wird, findet sich eine daran anschließende Ortsumfahrung Gessertshausen nur im weiteren Bedarf wieder.

Auch die äußerst stauanfällige und unfallträchtige B 12 ist lediglich zwischen der A 96 und Kaufbeuren im vordringlichen Bedarf enthalten, nicht jedoch das Teilstück Kaufbeuren-Kempten. „Ich finde es schade, dass die Straße nicht in einem Guss komplett vierspurig ausgebaut werden kann“, bedauert HWK-Präsident Rauch. „Handwerksbetriebe sind heute nicht nur im nächsten Dorf, sondern auch in der Metropole München tätig. Da sind schnelle Verbindungen äußerst wichtig.“ Der Kammerpräsident zeigt sich auch enttäuscht darüber, dass beispielsweise für den Entlastungstunnel der B 19 bei Fischen kein vordringlicher Bedarf gesehen wird. „.Ich befürchte, dass das südliche Oberallgäu nun komplett zur Staufalle wird,“ sagte Rauch. Dass die Krumbacher Süd-Ostumfahrung der B 300 nur zweitrangig gesehen wird, nannte der Präsident enttäuschend. Erfreut ist das Handwerk dagegen, dass die Ortsumfahrungen der B 16 Mindelheim, Pfaffenhausen und Hausen im vordringlichen Bedarf genannt sind.

„Sicherlich ist der Bundesverkehrswegeplan kein Wunschkonzert und es wird noch viel Energie brauchen, bis die jetzt genannten Projekte in den nächsten 15 Jahren realisiert werden,“ weiß auch Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner. Dennoch gibt er zu bedenken: „Zeitverlust durch Stau verursacht bei unseren Betrieben hohe Kosten und bedeutet einen erheblichen Standortnachteil für die Unternehmen der jeweiligen  Region. Dies können wir im Interesse unserer Betriebe nicht hinnehmen. Wichtig ist jetzt aus Sicht des Handwerks, dass bei der Realisierung Tempo gemacht wird und die benötigten Mittel für den raschen Ausbau zur Verfügung gestellt werden.“

Die HWK Schwaben wird sich im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung dafür einsetzen, dass im vorliegenden Referentenentwurf noch Korrekturen vorgenommen werden.

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