Gebäudemanagement
HWK-Schwaben

Sanierung vom Fließband

Bestehende Gebäude sind für rund ein Drittel der CO2-Emmissionen in Deutschland verantwortlich. Die aktuelle Sanierungsrate stagniert derzeit bei rund einem Prozent, notwendig zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung ist mindestens das Doppelte.

Bei Mehrfamilienhäusern sind oft aufwändige Planungen und hohe Investitionen nötig. Auch besteht eine geringe Akzeptanz seitens der Mieter durch steigende Kosten und Einschränkungen durch lange Bauzeiten. Zusätzlich fehlen oftmals qualifizierte Fachkräfte, um die Maßnahmen umzusetzen. Dies alles führt zu steigenden Baukosten und einer stagnierenden, viel zu niedrigen Sanierungsquote.

Als Ergänzung zu den traditionellen Sanierungstechniken gibt es seit einigen Jahren das Prinzip des seriellen Sanierens. Die Idee stammt ursprünglich aus den Niederlanden und ist dort seit dem Jahr 2013 unter dem Namen „energiesprong“ bekannt. Mit dem Konzept wurden bereits viele Sanierungen erfolgreich umgesetzt.



Die Vorteile sind:

  • langjährige Qualitäts-, Funktions- und Einspargarantie auf den NetZero-Standard.
  • die Sanierungszeit verkürzt sich auf wenige Wochen. Möglich wird das durch vorgefertigte Fassaden- und Dachelemente sowie standardisierte, vorgefertigte Haustechnikmodule.
  • durch den hohen Grad an Vorfertigung und optimierte Prozesse sinken die Baukosten. Ziel ist, perspektivisch eine warmmietenneutrale Umsetzung zu ermöglichen, mit der ein NetZero-Standard in der Breite für Eigentümer und Mieter bezahlbar wird.

Um dieses Prinzip auch in Deutschland zu nutzen hat das Bundeswirtschaftsministerium (BMWI) gemeinsam mit dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAfA) und der deutschen Energieagentur (DENA) im Mai 2021 das Bundesförderprogramm serielles Sanieren gestartet.



Ziel des Programms ist es, die Entwicklung und Umsetzung neuer technischer Wege zur energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden zu fördern. Dabei geht es um vollständig aufeinander abgestimmte Komponenten für Dach, Fassade und Gebäudetechnik, die einen hohen Vorfertigungsgrad besitzen. Unterstützt wird dies über drei Fördermodule, von denen die Module

II: Entwicklung und Erprobung serieller Sanierungskomponenten anhand individueller Pilotprojekte und

III: Aufbau bzw. Erweiterung von Produktionskapazitäten für serielle Sanierungskomponenten

auch für Handwerksunternehmen mit bereits bestehenden Erfahrungen in der Vorfertigung solcher Komponenten interessant sein könnte.



Nähere Informationen sowie den Text der Förderrichtlinie finden Interessierte hier: Bundesförderung Serielles Sanieren 

Zusätzlich gibt es für Handwerksbetriebe auch die Möglichkeit, sich in der deutschen Energiesprong-Plattform als sogenannter Lösungsanbieter einzutragen. Darüber könnten dann – neben der Wahrnehmung als innovatives Unternehmen bei der Gebäudesanierung – auch eine Projektbeteiligung im oben genannten Modul II oder weitere Kooperationen zur Gebäudesanierung entstehen. Interessierte finden hier alle Informationen: Lösungsanbieter-Plattform – Energiesprong Deutschland.

Haben Sie Fragen? Herr Durieux vom Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH) ist Ansprechpartner für dieses Thema: durieux@zdh.de, Tel. 030 20619-267.



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Susanne Sadremoghaddam

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86161 Augsburg

Tel. 0821 3259-1567

Fax 0821 3259-21567

susanne.sadremoghaddam--at--hwk-schwaben.de