Titelbild Mitarbeiterführung
Robert Kneschke

Nachfolge im Betrieb frühzeitig planen

Bei jedem fünften Handwerksbetrieb in Schwaben steht die Betriebsübergabe an

 

29000 Handwerksbetriebe sind bei der Handwerkskammer für Schwaben (HWK) eingetragen. 4500 dieser Firmen haben einen Inhaber, der älter ist als 60 Jahre. Für diese Unternehmer ist es an der Zeit sich über die Nachfolge Gedanken zu machen und sie auch zu regeln. Hans-Peter Rauch, Präsident der HWK Schwaben zeigt die volkswirtschaftliche Bedeutung der Weiterführung solcher Betriebe auf: „Das Handwerk sichert Arbeits- und Ausbildungsplätze und ist ein wichtiger Faktor für die Versorgung in der Region. Diese Firmen erbringen Leistungen, die wesentlich zur Stabilität der Gesamtwirtschaft beitragen. Immerhin sind in diesen Firmen rund 30000 Mitarbeiter beschäftigt.“ Die Handwerkskammer ist für die Unternehmen der neutrale und kompetente Berater bei Betriebsübergaben. Gemeinsam wird ein Übergabekonzept entwickelt, bei dessen Umsetzung die passenden Experten eingebunden werden.



Mit den richtigen Experten arbeiten



Um die Unternehmensnachfolge auf ein stabiles Fundament zu stellen sind verlässliche Partner unabdingbar. Der betriebswirtschaftliche Beratungsservice der HWK ist hier für die Handwerksfirmen der erste Ansprechpartner. Im Zuge einer Individualberatung wird ein Fahrplan für die Betriebsübergabe erarbeitet. Dabei werden u.a. die wirtschaftliche Situation des Unternehmens analysiert, Maschinen und Einrichtungen bewertet, der Unternehmenspreis ermittelt und handwerksrechtliche Fragen geklärt. Zusammen mit einem Netzwerk von Spezialisten bei Banken und Steuerberatern können so optimale Lösungen für beide Parteien, den bisheriger Chef und den Nachfolger, erarbeitet werden. „Dieses Zusammenspiel von Fachleuten, die fit in ihren Bereichen sind, ist elementar für das gute Gelingen einer Übernahme“, betont Rauch. „Die Experten der Handwerkskammer sind zur Neutralität verpflichtet. Die HWK zieht keinen Vorteil daraus mit welcher Bank, mit welchem Steuerberater oder  mit welchem Juristen gearbeitet wird. Unser Fokus liegt darauf, unsere Mitgliedsbetriebe optimal zu bedienen und erfolgreiche Unternehmen in die Zukunft zu führen. Das ist im Interesse der Mitarbeiter in diesen Betrieben und der Gesamtwirtschaft.“ Finanzierung, steuerliche Aspekte – wo fällt für wen welche Steuer an - , wie steht es um die eigene Altersversorgung, welche Rechtsform wird gewählt, wie können Mitarbeiter am besten in die Übergabe eingebunden werden oder gibt es für den Übernehmer evtl. auch Förderungen; das alles sind Themen, die genauestens bearbeitet werden müssen.



Zeitplan ist wichtig



Um wirklich alle Möglichkeiten auszuschöpfen braucht es genügend Zeit für die Vorbereitung und Abwicklung sowie zuvor eine gute Planung und Beratung. Von der ersten Überlegung bis zur konkreten Übergabe rechnet die HWK mit plus/minus drei Jahren. „Entscheidend ist natürlich, dass ein Nachfolger da ist. Das kann innerhalb der Familie sein, aber auch unter den Mitarbeitern, sind oft fähige junge Meister interessiert. Eine weitere Möglichkeit ist auch die Betriebsbörse der HWK Schwaben zu nutzen. Hier sind Firmen, die einen Nachfolger suchen eingetragen und wir stellen den Kontakt her“, erklärt Rauch. Die Umsetzung des Konzepts dauert dann erfahrungsgemäß ein Jahr. „Wichtig ist natürlich, dass alle Beteiligten auch wirklich wissen, was sie wollen. Die Unternehmensnachfolge ist mit vielen Emotionen verbunden und auch diesen persönlichen Aspekten muss Rechnung getragen werden.“ Das ist für Rauch auch eine Grundvoraussetzung für ein gutes und dauerhaftes Gelingen.

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Dipl.-Betriebswirt (FH) Markus Prophet

stv. Geschäftsbereichsleitung Beratung, Recht und IT

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