PressemitteilungHWK-Präsident Rauch fordert wichtige Weichenstellungen für die Zukunft ein

Beim Frühlingsempfang der Handwerkskammer für Schwaben (HWK) steht die wirtschaftliche Entwicklung im Mittelpunkt

 

(treu) „Über der guten wirtschaftlichen Lage dürfen wir nicht vergessen, wichtige Weichenstellungen für die Zukunft zu tätigen,“ forderte Hans-Peter Rauch, der Präsident der Handwerkskammer für Schwaben (HWK) vor über 250 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft beim Frühlingsempfang der HWK. Rauch beschäftigte sich in seiner Rede mit der Stärkung des Unternehmertums, mit den verschiedenen Facetten der Fachkräftesicherung und der Einführung einer bindenden Berufsorientierung an Gymnasien. Gleichzeitig warnte er vor einem Überborden der Bürokratie und befasste sich mit dem Umgang und der Integration von Flüchtlingen.

Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der HWK Schwaben begrüßte die Gäste und berichtete über die gute konjunkturelle Lage der schwäbischen Handwerksunternehmen. „93% der Unternehmen blicken laut unserer aktuellen Konjunkturumfrage optimistisch in die Zukunft. Das bedeutet ordentlich Rückenwind und so hoffen wir auf ein weiteres erfolgreiches Jahr für das schwäbische Handwerk.“ Wagner gab jedoch zu bedenken, dass gerade jetzt an passenden Rahmenbedingungen für den Mittelstand gearbeitet werden müsse.

Stärkung des Unternehmertums in Gesellschaft und Politik

Besondere Sorge bereitete dem Präsidenten der HWK Schwaben Hans-Peter Rauch die augenblicklichen Themen, mit denen sich die Bundesregierung beschäftigt: „Wir sind gut durch die Krise gekommen und nun beginnen wir wieder das Rad zurückzudrehen. Nach der Rente mit 63 diskutieren wir nun über eine Lebensleistungsrente, nach der Erhöhung der Beiträge zur Pflegeversicherung über die Rückkehr zur vollständig paritätischen Finanzierung der Krankenversicherung und nach der Einführung des Mindestlohns über die Einschränkung von Zeitarbeit und Werkverträgen.“ Rauch warnte davor, Arbeit durch solche Maßnahmen immer teuer und damit den Arbeitsmarkt unflexibler zu machen. „Spätestens wenn die Konjunktur wieder schwächelt, wird uns das auf die Füße fallen,“ befürchtete der Präsident.

Als zentrales Anliegen des Handwerks forderte Rauch eine Stärkung des Unternehmertums in Gesellschaft und Politik. „Wir brauchen für eine starke Wirtschaft einen starken Mittelstand und das heißt Unternehmerinnen und Unternehmer hier vor Ort, die ihren Beitrag zum Allgemeinwohl leisten und weder Briefkastenfirmen in Panama, noch Stiftungen in Luxemburg gründen,“ sagte Rauch und wünschte sich ein positives Bild des Unternehmers in der Öffentlichkeit. „Unternehmer sind weder Ausbeuter noch Abzocker, sondern sie sorgen für Arbeitsplätze und wirtschaftliche Stabilität.“ In diesem Zusammenhang bedauerte Rauch, dass nur noch ein Drittel der Meisterabsolventen im schwäbischen Handwerk pro Jahrgang den Weg in die Selbständigkeit wählt.

Wichtig war dem HWK-Präsidenten auch noch, dass an den Gymnasien eine verbindliche Berufsorientierung eingeführt werden müsse. Er dankte hier ausdrücklich den Abgeordneten der SPD, der Freien Wähler und der Grünen, die sich dafür im Landtag bereits stark gemacht haben und freute sich darüber, dass auch in der CSU inzwischen darüber intensiv diskutiert werde.

Ein weiteres Lob von Rauch in Richtung Politik ging an die Repräsentanten dieser Parteien auf europäischer Ebene. „Wir können uns auf unsere Abgeordneten verlassen, wenn es um die Verteidigung des Meistervorbehalts gegenüber der Europäischen Kommission geht. Das dürfen wir uns von den Brüsseler Bürokraten nicht kaputt machen lassen.“

In Bezug auf die Integration von Flüchtlingen in unsere Wirtschaft und Gesellschaft verdeutlichte Rauch erneut die Auffassung des Handwerks, dass mit den Flüchtlingen allein das Fachkräfteproblem nicht gelöst werden könne. „Die Verantwortung für die Lösung der Flüchtlingskrise liegt beim Staat. Es darf keinesfalls soweit kommen, dass wir nun Abstriche in der Qualität unserer Ausbildung machen und Teil- oder Schmalspurausbildungen anfangen,“ sprach Rauch klare Worte.

 

Ein besonderes handwerkliches Highlight für die Gäste zauberten die Konditoren. Auf Initiative des Königsbrunner Konditormeisters Peter Müller zeigten elf Azubis aus dem Konditorenhandwerk ihre Kunst und schufen ein Überraschungs-Dessertbüffet für die Gäste des Frühlingsempfangs. Kulturell umrahmte der Bauchredner Perry Paul mit einem Showact das Programm.

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